Prüfungsordnung 2015
Studienaufbau
Basismodule
BM1: Einführung in die Kunstgeschichte
BM 1 dient der Einführung in die Gegenstände und Methoden des Faches. Insbesondere vermittelt es Kenntnisse der inhaltlichen Grundlagen und des methodischen Instrumentariums sowie eine systematische Orientierung über die Gegenstände der Kunstgeschichte und deren Interpretation.
Das Einführungsseminar verschafft einen ersten systematischen Überblick über die Gegenstände und Ziele des Faches Kunstgeschichte sowie seine Methoden. Das beigeordnete Tutorium vertieft die Erkenntnisse aus dem Einführungsseminar und diskutiert deren Anwendung im weiteren Studienverlauf. Die Einführungs- sowie die weitere Vorlesung vermitteln an einer konkreten Thematik grundlegende Sach- und Methodenkenntnisse und leiten zur Benutzung weiterführender Fachliteratur an.
Die Basismodule 2–4 dienen einem Ein- und Überblick in die Gattungen und Medien, Funktionen und Anwendungen, Theorien und Methoden, Kontexte, Formen und Stile der Kunstgeschichte in ihrer geographischen Breite unter besonderer Berücksichtigung der am Standort Köln befindlichen Sammlungen und Bestände. Dabei bildet die Auseinandersetzung mit den Gegenständen der jeweiligen Epoche, ihrer historischen, kulturellen und theoretischen Verortung unter Berücksichtigung der Grundlagen des kunsthistorischen Arbeitens einen wesentlichen Bestandteil der Lehrveranstaltungen der Module.
Basismodul 2: Kunstgeschichte des Mittelalters
Die Inhalte des Moduls konzentrieren sich auf die Kunst des (vorwiegend christlichen) Mittelalters, welches in einem zeitlichen Rahmen von der Spätantike bis ins ausgehende Mittelalter verortet wird (circa vom 4. bis ins 15. Jahrhundert), wobei die Epochengrenzen als fließend begriffen und Phänomene der Grenzüberschreitung selbstverständlicher Bestandteil der Betrachtung sind. Geografisch bilden Mittel-, West- und Südeuropa den Schwerpunkt. Da die materielle Kultur des Mittelalters insgesamt verhandelt wird, sind neben den klassischen kunsthistorischen Gattungen auch beispielsweise Textilien, Siegel, Glasfenster oder Objekte der Schatzkunst (Reliquiare, liturgisches Gerät, Krönungsinsignien usf.) Gegenstand der Lehrveranstaltungen. Neuere Forschungsansätze betreffen zum Beispiel Text-Bild-Verhältnisse, performative Inszenierungen und Wahrnehmung von Bildwerken sowie ihre interdisziplinäre Kontextualisierung in Liturgie, Hagiographie, Musik, Rechtsgeschichte o. ä.).
Basismodul 3: Kunstgeschichte der Frühen Neuzeit
Die Inhalte des Moduls befassen sich mit der Kunst der Frühen Neuzeit, das heißt den Bildkünsten und der Architektur von ungefähr 1500 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Lehrveranstaltungen bieten einen Überblick über die Kunst in den Niederlanden, Deutschland, Italien, Frankreich und England, wobei der Schwerpunkt auf der deutschen und niederländischen Malerei und Graphik des 16. und 17. Jahrhunderts sowie der Malerei und Skulptur des 19. Jahrhunderts liegt.
Neben kunst- und bildtheoretischen Grundlagen werden darüber hinaus auch länder- und epochenübergreifende Phänomene wie der ästhetische Wettstreit (Paragone), die Bildrhetorik und Antikenrezeption, Gattungsfragen und Epochengrenzen, Wissens- und Wissenschaftsgeschichte sowie das Verhältnis von Kunst und Natur, von Kunst und Politik vermittelt.
Basismodul 4: Kunstgeschichte der Moderne
Die Inhalte des Moduls umfassen die Kunst seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Dabei gehen die mit Prozessen der Modernisierung und Industrialisierung verbundenen Entwicklungen und ihrer Gegenbewegungen mit einer Entgrenzungen des Werkbegriffs, seiner Entstehung und (musealen) Präsentation sowie des Künstlerbildes und der künstlerischen Arbeit einher. Eine (kritische) Reflexion der eigenen Fachgeschichte sowie die Erfordernisse einer globalen Kunst sind daher ebenso Teil der Betrachtung wie die Auseinandersetzungen mit den Bedingungen und den Akteuren des Kunstmarktes und der Untersuchung der Provenienz von Kunstwerken. Die Themen der Lehrveranstaltungen beziehen interdisziplinäre und theoretisch-kritische Ansätzen zum Bild und Objekt, seiner Materialität, seiner Rezeption und Produktion, seinen Betrachter_innen und Institutionen sowie Zeit- und Raumkonzepte mit ein. Neben einer Betrachtung der ästhetischen, sozialen, politischen und kulturellen Kontexte moderner Bildmedien stehen ebenfalls neuere Medien – zum Beispiel Fotografie und Bewegtbild – sowie ephemere Formen wie Installation, Happening und Performance im Fokus.
Aufbaumodule
AM 1: Fallstudien
Auf der Grundlage der in BM 1–4 erworbenen Kenntnisse in Methoden und Arbeitstechniken des Faches sowie des exemplarischen Studiums seiner Epochen und Gegenstandsbereiche vertiefen die Lehrveranstaltungen des Moduls Analyseverfahren der Kunstgeschichte an ausgewählten Beispielen.
AM 2: Quellen und Methoden
Auf der Grundlage der in BM 1–4 erworbenen Kenntnisse in Methoden und Arbeitstechniken des Faches sowie des exemplarischen Studiums seiner Epochen und Gegenstandsbereiche vertiefen die Lehrveranstaltungen des Moduls das Verständnis der Quellen und Methoden der Kunstgeschichte sowie ihrer Anwendung auf kunsthistorische Problemfelder.
Ergänzungsmodule
EM 1: Exkursionen und praktische Studien
Die beiden Lehrveranstaltungen des Moduls, Exkursionen (8 Tage) und wahlweise Praktikum oder Besuch von zwei Tutorien, vermitteln Inhalte späterer Berufspraxis und Techniken des unmittelbaren Umgangs mit Originalen. Da die Kunstgeschichte eine Wissenschaft ist, die in erheblichem Maße auf der Grundlage der Erfassung von Objekten in ihrer Materialität und ihren originalen Kontexten operiert, stellt der in EM 1 dominierende Praxisbezug einen unerlässlichen Lehrinhalt dar.
EM 2: Mobilität und eigenständige Studien
Dieses Modul ist in erster Linie als Mobilitätsmodul für die Anerkennung von zusätzlichen im Ausland erworbenen Studienleistungen nutzbar. Über die zahlreichen ERASMUS-Partnerschaften des Kunsthistorischen Instituts erhalten die Studierenden die Möglichkeit, neben dem Erlernen bzw. Vertiefen einer Fremdsprache Einblicke in eine andere Kultur und Gesellschaft zu bekommen und Kontakte zu einem neuen (akademischen) Umfeld zu knüpfen.
Alternativ kann das Modul für eigenständige Studien genutzt werden, um Raum und Gelegenheit zur Entfaltung individueller Forschungsinteressen zu geben.
Modul Bachelorarbeit
Das Modul umfasst die Entwicklung und Durchführung der Abschlussarbeit in allen Schritten. Der Bearbeitungszeitraum beträgt 12 Wochen, als Umfang sind 40 Seiten vorgesehen. Ziel ist es, die Studierenden bei der eigenständigen Entwicklung und Durchführung ihrer Bachelorarbeit zu unterstützen. Hierzu zählen u.a. die Themenfindung im Abgleich zur aktuellen Forschung, die Skizzierung des Vorhabens unter klarer Reflexion der verwendeten Methodik, die systematische und strukturierte Durchführung im gegebenen Zeithorizont und die Möglichkeit zum Gespräch über den Arbeitsstand im Rahmen von Sprechstunden.
Informationen zur formalen Durchführung der Bachelorarbeit entnehmen Sie bitte den Regelungen in der Prüfungsordnung für die Bachelorstudiengänge.