Ziele, Inhalt, Struktur
Die Kunst des europäischen Mittelalters umfasst Werke vom 4. bis 15. Jahrhundert. Neben den klassischen kunsthistorischen Gattungen (Architektur, Skulptur, Malerei) sind auch Handschriften und Textilien, Glasfenster, Siegel und Objekte der Schatzkunst wie Reliquiare und liturgisches Gerät, Krönungsinsignien und Schmuck Gegenstand der Lehrveranstaltungen. Forschung und Lehre berücksichtigen aktuelle Positionen aus den Bildwissenschaften, der Raum- und Performanztheorie, Rezeptionsästhetik und Kommunikationswissenschaft. Verhandelt werden u.a. folgende Fragen:
Wie funktioniert das multimediale Zusammenwirken von Bildwerken in Ausstattungsensembles? Wie verändern sich die Rolle und Bedeutung der Werke im Kontext von Liturgie und Heiligenverehrung, von Rechts- und Herrschaftsgeschichte im Verlauf der Zeit? Welche Relevanz haben Artefakte in sozialen Kommunikationsprozessen? Was verraten die Werke über implizite Konventionen oder zeitgenössische Wissensordnungen?
Eine Einführung in die Kunst des Mittelalters erfolgt im Bachelor im Basismodul 2, in den Aufbaumodulen besteht die Möglichkeit zur Vertiefung. Im Masterstudium ist eine mediävistische Schwerpunktsetzung innerhalb des Einfachmasters möglich durch die Wahl des Mittelalter-Schwerpunktmoduls, das ein mittellateinisches Quellenseminar enthält. Zudem besteht im Zweifach-Master die Möglichkeit, Kunstgeschichte mit dem Mittelalter-Master (MAMS) zu kombinieren. Lateinkenntnisse sind für das Studium der mittelalterlichen Kunst hilfreich, im Master mit Mittelalterschwerpunkt gefordert.