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DFG-Projekt: Architektur- und Ingenieurzeichnungen der deutschen Renaissance. Digitalisierung und wissenschaftliche Erschließung des Zeichnungsbestandes von 1500-1650.

In Kooperation mit der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin wurde das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Projekt „Architektur- und Ingenieurzeichnungen der deutschen Renaissance" in der Aktionslinie „Bibliotheken und Archive im Verbund mit der Forschung“ des Förderprogramms „Kulturelle Überlieferung“ beantragt. Es läuft seit dem 1. April 2009 für 18 Monate und hat zum Ziel, mindestens 2.000 Blatt an Architektur- und Ingenieurzeichnungen der Zeit von 1500-1650 aus deutschen Archiven, Bibliotheken und Museen erstmals umfassend zu verzeichnen, wissenschaftlich zu erschließen, zu digitalisieren und über ein Fachportal unter dem Dach der Deutschen Fotothek für Forschung und Lehre online dauerhaft zur Verfügung zu stellen.

Durch die Zusammenarbeit der Partner ergeben sich Synergieeffekte hinsichtlich der Verbindung von Erschließungs- und Forschungskompetenzen. Während die Bibliothek das Know-how bezüglich der Entwicklung der Datenbank und deren nachhaltiger Pflege einbringt, steuern die Abteilung Architekturgeschichte und die Initiatoren der database machine drawings am MPI für Wissenschaftsgeschichte ihre erprobten analytischen Kategoriensysteme bei.

Bei den präsentierten Blättern handelt es sich um Architektur- und Ingenieurzeichnungen unterschiedlichster Provenienz. Funktionen, Bauaufgaben, Auftraggeber, Baumeister, Architekten und Ingenieure sind entweder landesherrlichen Hofhaltungen und ihrem direkten Umfeld oder dem städtischen Milieu zuzuordnen. Überliefert sind die Zeichnungen in gebundener Form oder in Klebebänden, sowie als Einzelblätter oder eingebunden in Akten. Vertreten sind alle architektonischen und ingenieurtechnischen Gattungen. Das Spektrum reicht vom Sakral- und Schlossbau, über den Festungsbau bis hin zum Brückenbau sowie technischen Einrichtungen und Maschinen. Vertreten sind u.a. Risse bedeutender Baumeister, Architekten und Ingenieure wie die des in Dresden tätigen Bau- und Zeugmeisters Paul Buchner (1531-1607) oder des hochgebildeten Dilettanten Landgraf Moritz von Hessen-Kassel (1572-1632). Andere Zeichnungen stammen von namenlosen Vertretern ihrer jeweiligen Profession.

Ziel des Projektes ist es, den für die Forschung hochbedeutsamen und vielgestaltigen Bestand an Primärquellen zur deutschen Renaissance erstmals virtuell zusammenzuführen. Perspektivisch ist geplant, das Fachportal zu einem nationalen Portal für Architektur- und Ingenieurzeichnungen seit 1500 auszubauen.