Cologne Summer School 2025
Cologne Summer School 2025
Attention Regimes: Art (History) in the Digital Age
25.–29.08.2025
Jun.-Prof.‘in Kristina Köhler u. Dr. Dirk Hildebrandt
mit Dr. Simon Vagts (Kunstakademie Münster)
Plakat
Das Kunsthistorische Institut und das Institut für Medienkultur und Theater der Universität zu Köln richten gemeinsam die Summer School "Attention Regimes: Art (History) in the Digital Age" in Kooperation mit der Kunstakademie Münster aus. Gemeinsam wollen wir untersuchen, wie sich die Wahrnehmung, Vermittlung sowie die Erforschung von Kunst und Bildern unter dem Einfluss digitaler Technologien verändert. Im Zeichen einer von ›Künstlicher Intelligenz‹ und Social Media-Plattformen wie ›TikTok‹ geprägten Gegenwart interessieren wir uns für die Auswirkungen von digitalen Aufmerksamkeitsregimen auf unsere wissenschaftliche und pädagogische Arbeit, künstlerische Praxis sowie das Kunstfeld als solches.
Im Namen der Aufmerksamkeitsregime begeben wir uns auf ein historisch weites und interdisziplinär angelegtes Feld, das von der “Ästhetik zur Ökonomie, von der Technologie zur Politik” reicht (Armen Avanessian, Flüchtigkeitsmanagement, 2023). Die kunstwissenschaftliche Auseinandersetzung mit Aufmerksamkeit geht auf die 1980er Jahre zurück, in denen man Aufmerksamkeit bereits im Zusammenhang mit optischen Medien, zugleich aber auch im Verhältnis zu einer sich allmählich digitalisierenden Gesellschaft in den Blick nahm (z.B. Jonathan Crary, Spectacle, Attention, Counter-Memory, 1989). In den 1990er Jahren untersuchte man Aufmerksamkeit mehr und mehr als eine ›Währung‹, die sich institutionell und medial gleichermaßen gut investieren lässt (z.B. Georg Franck, Ökonomie der Aufmerksamkeit, 1998). Zu rezeptionsästhetischen Untersuchungen sog. ›Aufmerksamkeitsökonomien‹ gesellten sich in der Anfangsphase des Web 2.0 immer mehr methodologische, medienpädagogische und -politische Fragestellungen (z.B. T.J. Clark, Image Machines, 2006). Neben Auseinandersetzungen mit ihren technologischen Eigenheiten und Strukturen, zeichnet sich in der kunst-, bild- und medienwissenschaftlichen Forschung der letzten Jahre eine zunehmende Problematisierung der sozioökonomischen Folgen und Wirkungen von Aufmerksamkeitsregimen ab. Autor*innen wie Anna Kornbluh (Immediacy or, The Style of Too Late Capitalism, 2024) oder Jenny Odell (How to do Nothing. Resisting the Attention Economy, 2019) haben sich zuletzt sogar mit Möglichkeiten eines Widerstandes gegen die Aufmerksamkeitsregime unserer Gegenwart auseinandergesetzt.
Im Rahmen der Summer School wollen wir gemeinsam untersuchen, wie sich die Wahrnehmung von Kunst und Bildern unter dem Einfluss digitaler Technologien sowie im Zeichen einer von Künstlicher Intelligenz und Social Media-Plattformen geprägten Aufmerksamkeit verändert. Dabei sollen auch die Aufgaben und Rollen reflektiert werden, die der wissenschaftlichen Forschung und Lehre in der Modellierung von Aufmerksamkeit zukommen: Wie können die Kunst-, Bild- und Medienwissenschaften auf die sich rasant wandelnden Aufmerksamkeitsregime reagieren? Vor welche methodischen, systematischen und politischen Herausforderungen stellen Sie uns? Im Rahmen von Vorträgen, Textdiskussionen, Projektvorstellungen und praxisorientierten Workshops ergründen wir die Bedingungen und Wirkungen, Theorien und Geschichten von Aufmerksamkeit in Kunst, Medien und Kultur und diskutieren mit Kunst- und Medienwissenschaftler*innen, Historiker*innen und Kurator*innen Effekte auf die Produktion, Zirkulation und Wahrnehmung von Kunst.
English Version:
The Institute of Art History and the Institute for Media Culture and Theatre at the University of Cologne, in cooperation with the University of Fine Arts Münster, are organizing the Summer School Attention Regimes: Art (History) in the Digital Age to explore the dynamics of attention regimes in contemporary art and digital media.
The concept of "attention regimes" references a historically expansive and interdisciplinary field which spans "from aesthetics to economics, from technology to politics" (Armen Avanessian, Flüchtigkeitsmanagement, 2023). Following its initial prominence in art-, image-, and media studies research during the 1990s, the steering, appropriation, investment, and economization of attention have been increasingly discussed against the backdrop of contemporary digital conditions (e.g., Jonathan Crary, Spectacle, Attention, Counter-Memory, 1989; Georg Franck, Ökonomie der Aufmerksamkeit, 1998). In this context, the term has assumed an increasingly critical function. Recent authors such as Anna Kornbluh (Immediacy or, The Style of Too Late Capitalism, 2024) and Jenny Odell (How to do Nothing: Resisting the Attention Economy, 2019) have engaged with possibilities of resistance against digital attention regimes in our present moment.
During the Summer School, we want to collaboratively investigate how the perception of art and images is transformed under the influence of digital technologies and within an attention landscape shaped by ›Artificial Intelligence‹ and social media platforms. We will reflect on the tasks and roles that scholarly research and teaching play in modeling attention: How can art-, image-, and media studies respond to the rapidly changing attention regimes? What methodological, systematic, and political challenges do these transformations present? Through lectures, text discussions, project presentations, and practice-oriented workshops, we will explore the conditions and effects, theories, and histories of attention in art, media, and culture. In dialogue with art and media scholars, historians, and curators, we will examine the impact of attention regimes on art production, circulation, and perception.