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Ziele, Inhalte, Struktur

Foto: Architekturmuseum TUM

Ziele

Das Fachgebiet hat die Aufgabe, Architektur- und Stadtbaugeschichte von der Antike bis zur Gegenwart zu lehren und die Studierenden in architekturhistorische Analysemethoden und Diskurse einzuführen.

Die Architekturgeschichte wird dabei als Disziplin an der Schnittstelle zwischen den Natur- und Geisteswissenschaften, Theorie und Praxis, Reflexion und Produktion von Architektur verstanden. Dadurch entsteht ein breitgefächertes Verständnis der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft unserer Städte und deren Erbe. Architekturgeschichte gestaltet sich aus einem Geflecht von Diskursen, die sie durch ihre Forschungsfelder erschließen: Architekturtheorie und Historiographie, Bau- und Restaurierungsgeschichte sowie Musealisierungsgeschichte, Rezeptionsgeschichte und Darstellungsgeschichte.

Die Abteilung situiert sich in einem weit ausgebauten regionalen und internationalen Forschungsnetzwerk, sodass fortlaufend Themenbereiche und Fragestellungen aus den Forschungsprojekten in die Lehre einfließen.

Inhalte

Das Lehrangebot der Abteilung Architekturgeschichte umfasst Vorlesungen, Seminare, Hauptseminare und Übungen zu einem breiten Themenspektrum, in denen Grundlagen- und differenzierte Fachkenntnisse vermittelt und unterschiedliche Arbeitsweisen erprobt werden. Fach- und epochenübergreifende Ansätze sowie Lehrveranstaltungen auf Englisch gehören ebenso zum Lehrangebot.

In thematischer und methodischer Sicht zielt die Lehre auf einen integrativen Ansatz: Architektur wird als Bestandteil städtischer, politischer und sozialer Räume verstanden und kontextualisiert. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit ihr reflektiert sowohl ihre theoretische und historiographische Dimension als auch ihre Materialität und Prozessualität.

Die Architekturgeschichte wird immer auch mit aktuellen Phänomenen in Verbindung gesetzt und in ihrer gesellschaftspolitischen Relevanz erläutert mit dem Ziel, drängende gesellschaftliche Fragen in der Lehre aufzugreifen und den Austausch zwischen Universität und Zivilgesellschaft zu fördern. Ebenso berücksichtigt wird die architekturspezifische Nähe zu künstlerischen Strategien und interdisziplinären Ansätzen. Vor diesem Hintergrund werden in der Architekturgeschichte auch experimentelle und innovative Lehrformate erprobt.

Struktur

Für Studierende im Bachelorstudium findet neben einführenden Vorlesungen jeweils im Sommersemester der durch ein Tutorium begleitete ‚Basiskurs Architektur‘ statt, der einen Überblick über die Grundlagen der Architektur (Materialien, Bauelemente, Fachbegriffe, Chronologie, Terminologie, Methodologie), die Entwicklung architektonischer Typen und Formen seit der Antike sowie einen Einblick in architekturhistorische Fragestellungen gibt. In Seminaren werden ausgewählte Themen behandelt und exemplarische, vergleichende Werkanalysen sowie differenzierte methodische Zugänge vermittelt.

Für Masterstudierende werden vertiefende Studien im Themenbereich Architekturgeschichte und -theorie, Städtebau und Raumplanung, Denkmalpflege, Heritage Studies und kuratorische Praxis angeboten.

Ein Fokus liegt auf dem architektonischen Erbe, das in Anbetracht ethischer, politischer und ökologischer Herausforderungen eines zunehmend gefährdeten Denkmalbestandes immer mehr in den Vordergrund rückt. Dabei werden die komplexen Dynamiken der Verwandlung und (Um-)nutzung, des Verlusts und Wiederaufbaus, der Rezeption und der Interpretation historischer Architektur thematisiert und kritisch hinterfragt.

Einen zusätzlichen Schwerpunkt bilden städtebauliche und architektonische Themen, die aktuelle Fragestellungen und Debatten der Denkmalpflege im Rheinland und in Deutschland widerspiegeln. Der Praxisbezug wird durch das regelmäßige Lehrangebot von Fachpersonal aus den staatlichen Denkmalfachbehörden gestärkt.

Ein wichtiger Teil des Unterrichts ist dem Kontakt mit den Orten und Bauten gewidmet, ihren Materialien, ihrem konkreten ‚Leben‘ und ihrem ‚Nachleben‘, nicht zuletzt auch ihren Umwandlungsprozessen. Exkursionen und Besichtigungen vor Ort werden regelmäßig durchgeführt.

Schwerpunktmodul 4e

Vertiefende Studien im Themenbereich Geschichte und Theorie der Architektur

Das Modul setzt sich mit der Architekturgeschichte und -theorie auseinander. Durch die Analyse von Fallstudien aus verschiedenen Epochen und geographischen Kontexten (mit einem Schwerpunkt auf moderne und zeitgenössische Architektur) vermittelt es Sach- und Methodenkenntnisse, um Gebäude, Städte, Environments und komplexe Zusammenhänge einzuordnen. Innerhalb dieses Moduls werden die Studierenden an unterschiedliche theoretische Ansätze und Diskurse herangeführt, um einen kritischen Umgang mit der Architektur und dem architektonischen Erbe anzuregen. Das Modul ist fachübergreifend ausgerichtet: neben der Fachdiskussion der beteiligten Disziplinen Architektur und Kunstgeschichte sollen auch Seitenblicke in die Nachbardisziplinen geworfen werden.